Plausibel - 29.06.2021
Maximale Intensität
F1 T3 (149–180km/h)
Datum & Uhrzeit
29.06.2021 | 19:05 MESZ
Tote/Verletzte
0/0
Betroffener Bereich
≥4.2km lang
350m breit (max.)
SO-NW
Betroffene Orte
Wandlitz, Zühlsdorf, Seefeld, Wensickendorf
In Wandlitz kam es zu den ersten Schäden des Falles. Im Bereich einer Hundeschule wurden zwei Dächer teils komplett abgedeckt und einige Bäume zu Fall gebracht. Im Waldgebiet südlich der Hundeschule kam es zu mäßigen Vegetationsschäden (s. Bild 1-2B), die sich bis Höhe Zühlsdorf fortsetzen, wo allmählich kräftigere Schäden einsetzen. In dem Waldgebiet (Höhe Zühlsdorf / Wandlitz) wurden unzählige Bäume abgeknickt oder entwurzelt. Einige Fallrichtungen im Bereich treten entgegengesetzt zueinander auf (s. Bild 3-9).
(Bild 1-2B - ©Maximilian Seel)
(Bild 3-4 - ©Maximilian Seel)
(Bild 5-9 - ©Maximilian Seel)
Im Bereich des Strandbads am Rahmersee wurden dutzende Bäume abgeknickt und entuwurzelt. Auch hier weisen mehrere Bäume Fallrichtungen entgegengesetzt zueinander und/oder entgegengesetzt zur Zugrichtung des Gewitters auf (s. Bild 10-12).
(Bild 10-12 - ©Freiwillige Feuerwehr Zühlsdorf)
Nach Überquerung des Rahmersees wurden am nordwestlichen Ufer mehrere Bäume beschädigt (s. Bild 13-15) . Am rechten Rand der Schneise wurden mehrere Bäume Richtung Nordwest abgeknickt, während am linken Rand der Schneisen Bäume Richtung Südwest gefallen sind. Dieses Fallmuster zieht sich über weite Teile der Schneise.
(Bild 13-15 - ©Maximilian Seel)
Nördlich des Ufers wurden in einem kleinen Waldgebiet dutzende Bäume abgeknickt und entwurzelt. Betroffenen Bäume wiesen hierbei Fallrichtung von Norden bis hin nach Südwesten auf. Die sich unmittelbar südlich befindende Baumreihe blieb gänzlich unversehrt (s. Bild 16). Westlich des betroffenen Waldgebiets entstand eine klar abgegrenzte, kompakte Schneise in dem sich hier befindenden Weizenfeld (s. Bild 17-18).
(Bild 16 - ©Maximilian Seel)
(Bild 17-18 - ©Maximilian Seel)
Im Bereich zweier Höfe wurden einige Sach- und Vegetationsschäden verursacht. Im Bereich des Pferdehofes wurde ein Zaun umgeworfen; Gegenstände wurden verfrachtet. Das Dach des sich hier befindlichen Pferdestalls wurde leicht beschädigt. Besonders auffällig ist ein Pferdecontainer, welcher offensichtlich angehoben, und über kurze Distanz hin umgedreht wurde (s. Bild 19-20)
(Bild 19-20 - ©Gnadenhof & Wildtierrettung Notkleintiere e.V.)
Nördlich des Pferdehofes wurden am äußersten linken Rand der Schneise zwei Bäume Richtung Süden/Südwesten entwurzelt (s. Bild 21). Auf selber Höhe sind am rechten Rand der Schneise Bäume im Bereich des sich hier befindenden Gnadenhofes Richtung Westen gefallen (s. Bild 22-24).
(Bild 21 - ©Maximilian Seel)
(Bild 22-24 - ©Gnadenhof & Wildtierrettung Notkleintiere e.V.)
Rund um den Gnadenhof kam es des Weiteren zu einigen Sachschäden. Mehrere Gegenstände wurden verfrachtet*, ein Dach durch einen umfallenden Baum beschädigt und Zelte zerstört (s. Bild 25-28). *Dokumentiere Verfrachtungen leichter Gegenstände sind allesamt nicht sonderlich weitreichend. Möglicherweise waren weitreichendere Verfrachtungen von Gegenständen des Gnadenhofes zum Zeitpunkt der Vorortdokumentation bereits beseitigt.
(Bild 25-28 - ©Gnadenhof & Wildtierrettung Notkleintiere e.V.)
Nördlich des Gnadenhofes wurden mehrere Bäume beschädigt. Ein Hochsitz ist am äußersten rechten Rand der Schneise Richtung Süden gefallen (s. Bild 29-32). Auf selber Höhe wurde am linken Rand der Schneise eine Pferdekoppel westlich des Gärtnerweges leicht beschädigt. Bild - BILD.de
(Bild 29-32 - ©Maximilian Seel)
Im Verlauf des Gärtnerwegs kam es bis hin zum Waldgebiet vereinzelt zu weiteren Vegetationsschäden; Äste wurden abgerissen; Mindestens ein Baum entwurzelt/abgeknickt. Östlich des Weges wurden Äste und ein Baum in Richtung Nordwesten abgeknickt. Nur wenige Meter in nordöstliche Richtung wurden Bäume nach Süden geneigt (s. Bild 33).
(Bild 33 - ©Maximilian Seel)
Weiter nördlich kam es zu den ersten erheblichen Schäden innerhalb des sich hier befindlichen Waldgebiets. Dutzende Bäume wurden innerhalb eines schmalen Korridors am Waldrand abgeknickt (s. Bild 34-35). Auf selber Höhe weiter nördlich zerstörte ein herabfallender Baum (Fallrichtung SW) ein Carport und beschädigte ein Fahrzeug (s. Bild 36-37).
(Bild 34-35 - ©Maximilian Seel)
(Bild 36-37 - ©Polizeireport Berlin Brandenburg)
Entlang des Gärtnerweges kam es innerhalb des Waldgebiets zu einigen der Aussagekräftigsten Schäden des Falles. Dutzende Bäume wurden hier umgeknickt. Das Fallmuster wies in diesem Bereich eine klare Konvergenz auf. Am oberen rechten Rand des schmalen Bereiches fielen Bäume ausschließlich Richtung Süden/Südwesten, wohingegen am linken Rand Bäume in Richtung Westen bis Nordwesten abknickten (s. Bild 38-40).
(Bild 38-40 - ©Maximilian Seel)
Rund 50m weiter südlich am äußersten Rand des Waldgebiets fielen Bäume bis hin nach Nordnordwesten, also zum Zentrum der soeben behandelten Schneise hin (s. Bild 41-43).
(Bild 41-43 - ©Maximilian Seel)
Im weiteren Verlauf Richtung Westen wurden erneut dutzende Bäume abgeknickt/entwurzelt (s. Bild 44-46). Einige Birken am äußersten westlichen Rand des Waldgebiets sind Richtung Osten gefallen (s. Bild 47). Ob dies tatsächlich durch Windeinwirkung geschehen ist, ist nicht geklärt. Die letzten Auswirkungen des Falles westlich des Waldgebiets stützen dies jedoch. Hier finden sich markante Spuren in einem Feld, die ebenfalls deutlich Richtung Osten, also zur Schneise hin zeigen (s. Bild 48).
(Bild 44-46 - ©Maximilian Seel)
(Bild 47-48 - ©Maximilian Seel)
Bei einer am 01.10.2021 vorgenommen Vorortuntersuchung durch Maximilian Seel wurden südlich der Zühlsdorfer Chaussee weitere Vegetationsschäden dokumentiert (s. Bild 49-57). Die Bilder 49-54 zeigen Schäden innerhalb der Hauptschneise (weiß hinterlegter Bereich in der Übersicht), die bereits kurz nach dem Ereignis im Sommer festgestellt wurden. Die Bilder 55-57 zeigen einige der Schäden rechts der Hauptschneise, die erst am 01.10.2021 festgestellt wurden. Aufgrund der Zeit zwischen dem Ereignis und der Feststellung der Schäden kann das beschriebene Schadensbild außerhalb der Hauptschneise nicht mit absoluter Sicherheit gänzlich auf das Sturmereignis vom 29.06.2021 zurückgeführt werden.
(Bild 49-57 - ©Maximilian Seel)
Gegen 18:58 MESZ sind auf dem Dopplerradar Rotationsmerkmale zu erkennen, die sich direkt über dem betroffenen Bereich in Wensickendorf befinden.
(Bild 49 (18:58 MESZ) - ©Bram van't Veen / NLradar)
Bilder zur Verfügung gestellt von
Maximilian Seel,
Polizeireport Berlin Brandenburg,
Gnadenhof & Wildtierrettung Notkleintiere e.V. &
NLradar
Vorortdokumentation durch Maximilian Seel
Kartenhintergrund ©Google
Ausarbeitung ©tornadomap.org