Bestätigt - 01.07.2024

[F1] Sielow, BB


Maximale Intensität

F1 T3 | IF1.5  (~ 180 km/h)

Datum & Uhrzeit

01.07.2024 | 15:15 MESZ

Tote/Verletzte

0/0

Betroffener Bereich

≥ 6.2 Kilometer lang
~ 90 Meter breit (max.)

W - O

Betroffene Orte
(Cottbus-) Sielow, Saspow, Skadow, Lakoma




Der Tornado wurde im Nordosten von Sielow gefilmt, während er durch die am schwersten getroffene Straße «Skadower Weg» und den darauffolgenden Kiefernwald zog (s. Video 1). Zu sehen ist eine abgesenkte, deutlich rotierende Wolkenbasis und Trichterwolke (s. Bild 1) sowie umherfliegende Trümmerteile darunter (s. Bild 2). Am Ende der Aufnahme lässt sich besonders in der kontrastverstärkten Version der schmale Tornadofuß durch aufgewirbelten Staub ausmachen (s. Bild 3).


(Video 1, Bild 1-3 ©Mandy Kaiser)


Erste Auswirkungen entstanden auf einem Feld westlich von Sielow (51.796, 14.287), wo auf Satellitenbildern, die wenige Tage nach dem Tornado aufgenommen wurden (06.07.24 v. Sentinel & 08.07.24 v. Landsat), eine etwa 370 Meter lange und 30 Meter breite Spur im Weizenfeld erkennbar ist (s. Bild 4). Im darauffolgenden Kiefernwald kam es zu leichten Schäden (s. Bild 4b). Im Westen von Sielow entstanden in einem wenige Meter breiten Bereich erste Sachschäden: Zunächst deckte der Tornado in der «Sielower Chausee» (51.795, 14.304) ein Nebengebäude teilweise ab und verfrachtete ein großes Trampolin (⌀ 3 m) in nördliche Richtung. «Am Ring» wurde ein Dachfirst abgedeckt und Ziegel des gegenüberstehenden Hauses gelockert (bis BNTS, DoD1: IF1).

(Bild 4 ©Sentinel/Copernicus)


(Bild 4a-4b ©Maximilian Seel)



Im «Skadower Weg» (51.796, 14.310) kam es auf ~ 200 Metern Länge zu Schäden an mindestens neun Dächern, die teilweise abgedeckt wurden (bis BNTS, DoD 2: IF1.5) sowie einigen Bäumen, die vorrangig in nördlich Richtung entwurzelt wurden (bis TRA, DoD 1: IF1). Das am schwersten betroffene Dach wurde teilweise samt Dachstuhl abgedeckt (s. Bild 5-6). Hervorzuheben ist, dass es sich bei diesem um das einzige Haus im betroffenen Bereich handelt, welches senkrecht zur Straße steht. In Kombination mit dem Dachüberstand, der zusätzliche Angriffsfläche geboten haben könnte, und den im Bereich hauptsächlich nördlichen Wirkungsrichtungen, die durch die Anordnung des Hauses unter den Dachüberstand greifen konnten, ergibt sich eine Theorie, wieso dieses Dach besonders schwer beschädigt wurde.

(Bild 5 ©Silke Halpik | Bild 3-4 ©Blaulichtreport Lausitz)

Die Schneise ist im Bereich etwa 90 Meter breit. Zwischen einem Ausläufer der «Ströbitzer Straße» (51.797, 14.310) und dem «Skadower Weg» (51.797, 14.310) wurden weitere Dächer abgedeckt und Gärten verwüstet (s. Bild 8-12, meist BNTS, DoD 1: IF1). Trümmerteile und Dachziegel schlugen durch Fenster und gegen Hauswände, in denen sie teils stecken blieben (s. Bild 8). Eine Photovoltaik-Anlage wurde durch umherfliegende Trümmer beschädigt (s. Bild 9) und ein kleiner Wohnwagen laut Medienberichten verfrachtet

(Bild 7-10 ©Blaulichtreport Lausitz | Bild 11 ©Susann Müller)


Anschließend zog der Tornado durch den Kiefernwald östlich von Sielow und brachte dort südlich der Straße «Süd-Ost» (51.796, 14.319) in zwei, zusammen etwa 1,5 Hektar großen Bereichen flächig Bäume zu Fall (s. Bild 12-16 - TSA, DoD 3: IF1.5). Die beiden Bereiche sind auf Satellitenbildern, die wenige Tage nach dem Tornado aufgenommen wurden, deutlich erkennbar (s. Bild 16). Auf den folgenden 1,5 Kilometern lassen sich auf Satellitenbildern keine flächigen Schäden mehr im Wald erkennen, auch wurden bislang keine weiteren Schäden gemeldet.

(Bild 12-15 ©Susann Müller | Bild 16 ©Sentinel/Copernicus 06.07.2024 (rechts bearbeitet))


Nach Verlassen des Waldgebiets verursachte der Tornado am «Schreberweg» auf gesamter Länge weitere Schäden an Vegetation, beginnend im Bereich nördlich von bofrost Cottbus (51.796, 14.349), wo zahlreiche Bäume zu Fall kamen (hauptsächlich TRA, DoD 3: IF1). Vergleichbare Schäden ziehen sich entlang des gesamtes Weges bis an die «Saspower Landstraße» (51.796, 14.356). Dabei überquerte der Tornado auch zwei Kleingartenanlagen, wo im Randbereich des «Schreberwegs» Bäume umstürzten (teils auf parkende Fahrzeuge, s. Bild 18 - TRA, DoD 3: IF1) und Gärten verwüstet wurden (s. Bild 17 - GHA, DoD 3: IF1).

(Bild 17-20 ©Mitglieder Kleingartenverein Brandenburg e. V.)



Der Tornado überquerte anschließend die Spree und zog entlang der «Lakomer Chausee», wo er zahlreiche Bäume umwarf. Unweit der Brücke, die im Bereich über die Spree führt (51.795, 14.362), wurden mehrere Robinien abgeknickt (s. Bild 21-22 - TSA, DoD 2: IF1). Südlich des ALBA Entsorgungszentrums (51.796, 14.369) stürzten mehrere Bäume in nördliche Richtung und blockierten die Straße (s. Bild 23 - TRA, DoD 3: IF1). Über mögliche weitere Schäden ist bislang nichts bekannt.

(Bild 21-22 ©Hannelore Burde | Bild 23 ©Blaulichtreport Lausitz)


Radarbilder

(Radarbilder - ©Bram van't Veen / NLradar | Weißer Punkt = Sielow)


Bilder / Videos zur Verfügung gestellt von

Maximilian Seel,
Blaulichtreport Lausitz,
Silke Halpik,
Susann Müller,
Mitglieder Kleingartenverein Brandenburg e. V.,
Hannelore Burde,
Bram van't Veen / NLradar

Zum Fall in der Tornadoliste

 

Kartenhintergrund ©Google

 

©TorKUD

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